Nach Meldungen des NDR seien die Einnahmen aus der Emission von eigenen Aktien der US-amerikanischen Aktiengesellschaft Aqua Society zu großen Teilen in Form von Beraterverträgen ausgezahlt worden, unter anderem an die beiden Mehrheitseigner von Aqua Society, Hubert Hamm und Achim Stamm. Ihren Angaben zufolge wurde das Geld für Forschung und Entwicklung sowie für Rechtsberatung und -gebühren aufgewendet. Stamm und Hamm halten nach Angaben des NDR über eine Kapitalgesellschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten etwa 70 Prozent der Anteile an der Firma.

Der Kritik des Medienberichtes folgte die teilweise vage gehaltene Aktionärsmitteilung der Aqua Society vom 11. August 2006. Danach sei das ausgewählte Geschäftsfeld attraktiv heißt es nebulös und man versuche, die Fixkosten so gering wie möglich zu halten. Seit September 2004 bis Juni 2006 habe das Unternehmen mit dem Geschäftsfeld Klima- und Kältetechnik einen Umsatz von 3,1 Millionen Euro erwirtschaftet und sei damit im Plan.

Verwirrung dürfte allerdings folgende Antwort der angefragten Firma auf die Frage des NDR nach US $ 28 Mio. Schulden stiften:

„Darüber hinaus hat uns eine Redaktion mit der Frage konfrontiert, ob das Unternehmen USD 28 Mio. Schulden habe. Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat wie folgt reagiert: „Diese Aussage ist falsch. Dem letzten veröffentlichten Filing ist zu entnehmen, dass die Aqua Gruppe zum 31. März Vermögenswerte von rd. USD 3,1 Mio. und Schulden von USD 2,7 Mio auswies. Das rechnerische Eigenkapital betrug kumuliert somit rd. USD 0,5. Innerhalb des Eigenkapitals wird ein „additional paid-in capital“ von rd. USD 27,5 Mio. ausgewiesen. Hierbei handelt es sich mit rd. USD 22,5 Mio um den rechnerischen Wert eines Aktienoptionsprogramms nach US-GAAP, den amerikanischen Rechnungslegungsstandards. Die Gegenbuchung erfolgt ebenfalls im Eigenkapital als nicht cashwirksamer Aufwand. Solche Programme werden gern verwendet, um Mitarbeiter, Berater und Führungspersonal am Unternehmenserfolg zu beteiligen ohne die Liquidität des Unternehmens und der Kapitalgeber zu belasten. Schulden der Gesellschaft bestehen somit nicht. Der verbleibende Betrag resultiert aus Einzahlungen Dritter aus der Ausgabe bisher nicht vergebener eigener Anteile. Alle Details zum Aktienoptionsprogramm sowie zu den sog. private placements sind zur Information der Aktionäre im Internet auf der webpage der amerikanischen SEC Börsenaufsicht hinterlegt und für jeden zugänglich. Es gibt somit keine Grundlage für eine Verdeckung von Schulden oder ähnliche Behauptungen.“

Unklar bleibt, welches Wirtschaftsprüfungsunternehmen diese Erklärung abgegeben hat und weshalb sich – wohl nicht ganz unerhebliche – Tippfehler bei den Zahlenangaben eingeschlichen haben.

Der Vorwurf des NDR, dass Patente gar nicht in dem Umfange bestehen würden, wie von Seiten des Unternehmens behauptet, werden nur ausweichend in der Aktionärsmitteilung beantwortet: „Wir gehen aufgrund der Prüfung durch unsere Patentanwälte unverändert davon aus, dass uns die zentralen Patente erteilt werden.“ – Hier lässt die Stellungnahme offensichtlich bewusst genügend Raum zur Spekulation.

Quelle: NDR Info berichtet exklusiv: Dubioses Geschäft mit Wasser-aus-Luft-Maschinen vom 09.08.2006

NDR Norddeutscher Rundfunk (pdf-Datei)

AKTIONÄRSBRIEF der Aqua Society vom 11. August 2006 (pdf-Datei)

14. August 2006 (HG)