Anders als die vorherige Gesellschafterversammlung im Dezember, verlief die gestrige Veranstaltung sachlich und geordnet. Von den leichten Animositäten der Vergangenheit war nichts mehr zu spüren. Der Grund dafür liegt sicherlich auch in den verbesserten Perspektiven. Durch die Sanierung des Falk Fonds 80 erhält der Zinsfonds 13,5 Millionen Euro. Das alleine hat zur Folge, dass die Quote von knapp 20% auf rund 40% gestiegen ist.

Eine weitere positive Nachricht, die Hoffnung macht: möglicherweise erhält die Falk Zinsfonds GbR rund 6 Millionen Euro aus den Darlehen, die an den (insolventen) Falk Fonds 81 ausgereicht wurden. Dies steht aber noch nicht endgültig fest. Nahezu sicher ist dagegen, dass die Darlehen, die an den Falk Fonds 77 vergeben wurden, verloren sind.

Bei der sachlich geführten Diskussion waren rund 250 Anleger persönlich anwesend. Dies signalisiert das gestiegene Interesse der Anleger an ihrer Anlage – und unterstreicht die Bedeutung der Versammlung. Ebenfalls stimmten die Anleger für eine vorzeitige Auszahlung. Damit müssen die Anleger nicht bis zum Abschluss des Liquidationsverfahrens – dies kann mehrere Jahre dauern – warten, bis sie ihr Geld wiederbekommen. Stattdessen dürfte bereits im nächsten halben Jahr eine Teilzahlung erfolgen.

In seinen Ausführungen stellte der Rechtsanwalt der Falk Zinsfonds GbR, Herr Rechtsanwalt Dr. Schiessl, zahlreiche Punkte klar, die in der Vergangenheit zu Irritationen geführt haben. Insbesondere räumte er ein, dass Schadensersatzklagen einzelner Anleger selbstverständlich zulässig seien.

Stellungnahme der Kanzlei Göddecke

Alles in allem stellt sich die Situation der Anleger der Falk Zinsfonds GbR besser dar, als noch vor einem halben Jahr. Anfang des Jahres musste man davon ausgehen, dass rund 85% des eingesetzten Kapitals verloren sind. Nunmehr besteht wieder die Hoffnung, zumindest noch knapp die Hälfte der Anlagesumme zurückzuzuerhalten.

Die leichte „Euphorie“ darf indes nicht darüber hinweg täuschen, dass rund die Hälfte des eingesetzten Kapitals verloren ist. Hier sind die Anleger jetzt gefragt, ob sie diesen Verlust klaglos hinnehmen wollen, oder ob sie versuchen, sich anderweitig schadlos zu halten. So gibt es insbesondere beim Vorgehen gegen die Finanzvermittler erste Erfolge zu vermelden.

30. Mai 2006 (RF)